Nachtzug

Grundsätzlich reise ich gerne im Zug. Zusätzlich ist Reisen im Nachtzug mit Schlafwagen etwas Spezielles.
Ein angehängter Speisewagen steigert das Vergnügen.
Dazu gehört das Zurückfinden durch die engen Gänge in die Schlafkabine, das sich Einmummeln im schmalen Bett, das gleichmässige Rattern der Räder, die vorbeifliegenden Lichter im Fenster und die Neugier auf die Mitreisenden. Alles hat etwas Verschwörerisches, etwas Beruhigendes wie Aufregendes. Der Schlaf ist leicht. Der Zug hält da und dort und wird rangiert, das Gefühl von Irrfahrten, von Vergessen werden kann die Phantasie beflügeln. Dann der langsam kommende Morgen – das Ziel rückt näher. 
Nachtzüge geben Stoff für Literatur und für Filme. Leider werden sie zunehmend rarer.
Bilder Gerda Müller: Nachtreise nach Amsterdam und mein halbwacher Blick durch die Kamera.